Kapitel #6 – Traumhaft, Traumhotels, der Traum vom Hotel

Kapitel #6 – Traumhaft, Traumhotels, der Traum vom Hotel

Liebe Mitreisende,
mit unserem sechsten Newsletter fragen wir:
Was ist der Traum vom besten Hotel der Welt?

Wann habe ich meinen letzten Hoteltraum geträumt?
Hotel und Traum – oder Alptraum gehören ganz sicher in einen Atemzug. Mein Alp war ein Hotel in Dublin. Flughafengünstig gelegen. Der Teppich dünstete so choleraschimmelig, dass ein Schlafen ohne offenes Fenster nicht denkbar war. Dort pestete die ganze Nacht ein unerträglich lautes Gebläse im engen Luftschacht. Schmutz und Schimmel, Wanzen und unerträgliche Geräusche. Das Surren der Klimaanlagen oder gleich ein Zimmer ohne Fenster? Geld hilft hier ganz sicher gegen den Alp. Eine Ahnung der Alps liefern die Bewertungen der Reisenden. Ob aus dem Tresor geklautes Geld oder gleich die ungewollte Mehrfachnutzung eines Zimmers. Der Alp wird um so schlimmer, da man doch eigentlich in dieser kostbaren Reisezeit träumen will. Besonders verletzlich ist man in so einem temporären Fremdzuhause.

Was war Ihr schlimmster Hotel-Alptraum?

Oder habe ich meinen letzten Traum nicht genau dann geträumt, als ich von einer Reise zurückkehrte und mich der Alltag wieder verschlang?

In der Rezeption wurde ich begrüßt, als würde ich bei guten Bekannten ankommen, mit Namen, sehr herzlich. Ich musste einen Zettel unterschreiben, dabei wurde mir ein Glas Wasser gereicht und ich habe es getrunken, der Hund auch und das Kind gleich zwei. Das Gepäck war dann einfach schon weg, unbemerkt und dann ab aufs Zimmer.

Auf dem Weg ging ich über unfassbar weiche Böden an langen Bücherregalen vorbei, die Bücher waren nach Themen geordnet. Kochbücher, Bildbände, Belletristik, Sachbücher, Wanderkarten, Kunstbücher, Biografien. Ich wollte gleich stehen bleiben und aussuchen. Mit Büchern unterm Arm ging ich durch lange Flure, die in Farben gestrichen waren, die Namen hatten wie Lakritz oder Heidruns Orange, hier eine Sitzgruppe, dort eine kleine Nische, in der Getränke und Leckereien bereit standen, vorbei an einem kleinen Kinosaal. Es roch nach frisch Gebackenem. Dann das Zimmer:  hell und liebevoll eingerichtet. Die Tür zur Terrasse stand auf, der Vorhang wehte im Wind und mein Blick auf die Terrasse fiel auf Liegestühle.  Auf einem kleinen Tisch lag Obst. Alles war still und roch gut. Auf dem Bett lag ein handgeschriebener Brief, der mich willkommen hieß und mitteilte, dass das Abendessen für mich wie gewünscht  stattfinden würde. Der Concierge hatte mir die Tickets besorgt, an die ich selbst nicht gekommen war, für den nächsten Tag.  Auf dem Schreibtisch lag Papier in den verschiedensten Farben und Formaten und unglaublich viele Buntstifte. Ich warf mich aufs Bett und schloss die Augen. Sofort zog mich die Matratze in tiefen Schlaf  und als ich wieder aufwachte, glühte der Himmel rot, ein Wind wehte und ich fühlte mich  weit weg von meinem Alltag.

Hotel als Fluchtort, als Tor zum Anderen. Nichtalltag. Ohnepflicht. Panorama und Ausblick. Schönheit. Ausatmen. Zeit. Schnell sich wieder einloggen in die Traumhotelswebseiten zum Ausloggen aus dem eigenen Leben. 

Das vermutlich beste Hotel der Welt sollte ganz sicher ein Traum sein. 

Wovon träumen Sie in Ihrem Hoteltraum?

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