Kapitel #8 – Heimat

Kapitel #8 – Heimat

Liebe Mitreisende,
mit unserem achten Newsletter fragen wir:
Wie wird ein Hotel zur Kurzzeitheimat? Und wollen wir das überhaupt?

Suchen Sie im Hotel Ihre oder eine Heimat? Würden Sie das „Hotel Zweite Heimat” buchen? Wollen Sie, dass möglichst alles, aber auch wirklich alles wie zu Hause sein sollte? Das Frühstück zum Beispiel? Ist es nur dann hervorragend, wenn Sie alles auf dem Buffet finden, was auch auf Ihrem heimischen Tisch sein könnte? Freuen Sie sich, wenn es im Hotel Frühstück à la Carte gibt?

Wollen Sie sich im Hotel wie zu Hause fühlen und wie fühlt sich zu Hause an?

Was macht das Gefühl von Heimat aus und ist ‘sich zu Hause fühlen’ dasselbe?

Kaffee oder Tee – fragen Sie sich das zu Hause jeden Morgen?

Waren Sie in Ihrer Heimatstadt schon einmal im Hotel und hat sich das fremd angefühlt? Ist Heimat ein Gefühl und kann ich das an vielen Orten herstellen?

Haben Sie zu Hause im Eingangsbereich auch bunte Glasschalen mit Äpfeln stehen?

Schämen Sie sich, wenn Sie im Bademantel und in Hausschuhen durch die Lobby schlurfen oder finden Sie das familiär? Wie oft wechseln Sie zu Hause ihre Handtücher? Was hat Heimat eigentlich mit Hotel und Hotel mit Heimat zu tun? Ist es nicht ein Paradoxon? Bin ich im Hotel nicht ohnehin immer weit weg von der Heimat? Entsteht dadurch Sehnsucht? Oder sind wir einfache Gewohnheitstiere, wir Menschen, die im Alltag keine neuen Erfahrungen sammeln wollen und schon gar nicht beim Wohnen, Schlafen und Essen?

Kann man Heimat simulieren?

Eine Gästin hat uns geschrieben, dass ihr Vater hat in jedem großen Hotel, das er besucht hat, eine Schwarzwälder-Kirschtorte bestellt. Er wollte sehen, wie sich das heimatliche Gebäck in der Welt verändert und kam zum Schluss, dass es die beste Schwarzwälder Kirschtorte im „Peninsula“ in Shanghai gibt. Da hat Hotel dann doch etwas mit Heimat zu tun, oder?

Reisen bedeutet Suchen – Unterwegs sein. Sich verlieren. Verlieren wollen. Andere Wege gehen, sich andere Bilder auf die Netzhaut prägen, die Tapeten im Hirn neu wenden. In dieser Suche ist Hotel ein kurzes, aufgeladenes Zuhause. Schnell sortiert man die Kosmetika im Badezimmer. Hängt die Wäsche auf. Hier kommen die Schuhe hin. Immer hier. Zum Glück keine Steuererklärung und all die nie genutzten Dinge aus der eigenen Wohnung mit dabei. Belastfrei und doch dieses Gefühl von meins. Tür zu machen. Der Hotelier unseres Vertrauens – Johannes Kogler – sagt, früher wären die Gäste viel länger geblieben. Jetzt werden die Hotels in wenigen Tagen zur Ersatzheimat.

Oder was verbindet man mit der Sehnsucht nach einer Hotelübernachtung? Sehnen sich die, die auf dem Land leben, nach einem Stadthotel, ohne Balkon, gleich bei den Sightseeing-Zielen und Shopping-Paradiesen? Sehnen sich die Stadtmenschen nach dem Fachwerkhaus mit Landluft und karierter Bettwäsche? Ist es wirklich so einfach?

Nein, aber alles ist im vermutlich besten Hotel der Welt möglich. Wir werden dort Wiesenduft erleben und Weltenferne und Ausblick nach Innen bis nach Überall. Und wir werden Heimat bieten. Kurzzeitheimat.

Bilder und Erinnerungen, die ganz alleine Ihnen gehören und Ihre Geschichte werden. Hoffentlich!

Ihr vermutlich bestes Hotel-Team der Welt

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