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Neulich beim Einchecken #3

„Um es ganz offen zu sagen: Ich bin nicht der Typ, der zurück aufs Land will; ich bin der Typ, der zurück ins Hotel will.“
Was Fran Leibowitz beim Einchecken gesagt hat.

Begriffspaar Mobil/Immobil in der Architekturwelt

Ein Interview mit Architekt Markus Penell Büro Ortner & Ortner für Baukunst

Wie baut man eigentlich ein Hotel? Worauf kommt es an? Wir wollen das vermutlich beste Hotel der Welt bauen und haben Markus Penell, den geschäftsführenden Gesellschafter von Ortner & Ortner dazu ein paar Fragen gestellt. Das Büro Ortner & Ortner Büro für Baukunst ist Partner in Architekturfragen für „Das vermutlich beste Hotel der Welt“.

Wie werden die beiden Begriffe in der Welt der Architektur verhandelt?

Markus Penell:
Das Gegenteil von immobil ist auch Möbel. Die Verwendung ist prinzipiell konservativ. Immobilien sind immobil. Menschen und Möbel sind mobil.
Es gibt im Hotelbau sogenannte FE/FF Listen. FE sind feste Einbauten, FF sind bewegliche Ausstattung.

Wie muss eine Immobilie beschaffen sein, um gleichzeitig eine Mobilitätswende zu denken?

Markus Penell:
Ein Hotel in der Mobilitätswende muss öffentlich gut erreichbar sein. Am besten in der Nähe von Bahnhöfen bzw. Haltestellen. Es muss Stellplätze für Rikschas anbieten und für die Logistik an Last-Mile-Konzepte angebunden werden. Am besten ein Mobility-Hub mit Vollausstattung in einer Tactical-Urbanism Zone.

Ein gutes Hotel bietet Angebote und Konvergenzen, zum Beispiel Arbeitsräume, um Bewegungen zu vermeiden. Im Idealfall spielt dieses Szenario in einer 5 bis 15 Minuten-Stadt.

Und nun vielleicht ein paar Gedanken zur Mobilität und dem eigenen Erschließen der Welt?

Markus Penell:
Laufend erschließt man sich Städte und Gärten und in beiden Fällen kommen der Garten und die Stadt in Bewegung. In einem Fall mit der Ausstattung Natur, im anderen Fall mit dem urbanen Setting, also Häusern. Zusammenhänge erschließen sich. Wer denkt da nicht an die Passage aus „Der Himmel über Berlin“ und die Auslassung zum Anhalter-Bahnhof, wo nicht die Züge anhalten, sondern der Bahnhof?

Und in aller Kürze etwas zu den verschiedenen Hotelgattungen?

Markus Penell:
Hotels sind wirklich Immobilien. Hotelketten arbeiten mit dem Modell eines globalen „Coming Home“. Heimatklone.

Individuelle oder moderne Hotels arbeiten mit Vernetzung im Umfeld, Ressorthotels mit der Landschaft, Stadthotels wiederum mit dem Kontext oder Geschichte.

Aus: Kapitel #3 – Ich will mein MOBILE!


Kapitel #3 – Ich will mein MOBILE!

Liebe Mitreisende,

in unserem dritten Newsletter fragen wir:
Wie mobil können Immobilien sein?  
Und wie verändert das unsere Reisen?

Welches Hotel lieben Sie?

Soll es solide sein oder neues Design? In Naturlage oder besser in der Altstadt?
Alles aus Naturmaterialien oder ein Infinity-Pool direkt verschmelzend mit dem natürlich spektakulären Sonnenuntergang… Also nichts weniger als Unendlichkeit?

Wie wichtig ist Ihnen die Lage Ihres Hotels? Was sind die Hard Facts? Die Lage? Das Innenleben? Der Service? 
Also meins: Direkt am Strand, individuell gestaltet, historisch, das erste Haus am Platze, persönlich, exklusiv – morgens direkt auf die Piste, einsam, Nightlife und auch noch bezahlbar. Einige Antworten und Denkanstöße finden Sie weiter unten im Interview mit Markus Penell, geschäftsführenden Gesellschafter von Ortner & Ortner, unserem Partner für Architekturfragen.

Internationale Hotelketten machen es möglich: Die Immobilie wird mobil, überall dasselbe Hotel-Home-Feeling, derselbe Standard, Schlafen in den genau gleichen Zimmern und Betten und etwas regional angereichert, dasselbe Essen. Eine einzige Kette hat beispielsweise über 1,4 Millionen Zimmer in 7500 Hotels.
Und die Lage: Anbindung an Flughafen, Autobahn, Bahnhof und Fähranleger.
Das mobilste Hotel blenden wir hier aus: Die schwimmenden Ketten – sprich Kreuzfahrtschiffe machen Reisen, ohne zu reisen, möglich. Mit allem inklusive.

Bevorzugen Sie Hotelketten oder individuelle Unterkünfte?

Oder anders gefragt: Was bewegt uns?

Menschen blicken in ein Feuer, Menschen blicken stundenlang auf einen Fluss und sehen dem Wasser im Fluss beim Fließen zu. Menschen liegen im Gras und beobachten den Himmel, sie beobachten Wolkenformationen, die im Minutentakt neue Bilder abgeben. Menschen stehen auf Autobahnbrücken und beobachten den Verkehr, campen an Flughäfen und betrachten startende oder landende Flugzeuge, Schiffe im Meer. Das ist sehr unterhaltsam, schon immer gewesen und unterscheidet sich kaum von den bewegten Bildern, die wir in immer schnellerer Abfolge stundenlang sehen.

Bewegung ist Unterhaltung. Stillstand nicht. 

Steine wurden beispielsweise nicht so langanhaltend beobachtet. Wir Menschen sehen uns gerne Dinge in Bewegung an. Babys kennen diese Unterhaltung in den verschiedensten Kulturen von den ersten Lebenstagen an. Das MOBILE über dem Babybett. Bunte Formen bewegen sich und das Baby ist beruhigt und wird gefördert, altersgerecht. Wenn bunte Elemente über dem Babyköpfchen schweben, wird die Neugier und Fantasie geweckt. Gleichzeitig wird das räumliche Sehvermögen geschult und die Gedanken driften gemütlich ab.

Bewegung ist lebenswichtig für Lebewesen.
Lebensrettend. Lebenserhaltend.

Wie gehen wir nun heute mit der Bewegung um? Wie mit dem nichtbeweglichen Teil der Welt, wie mit den Immobilien? Und wir selbst? Wie bewegen wir uns? Was heißt es, mit Immobilien umzugehen, wenn wir uns einer Mobilitätswende stellen müssen? Sollten wir überhaupt noch Immobilien haben, besitzen? Sollten Immobilien von öffentlicher Hand finanziert bereitgestellt werden und lediglich von Menschen genutzt werden? Wie lange sollten sie halten? Welche Immobilien sind für die Zukunft unserer Kinder denkbar?

Unser vermutlich bestes Hotel der Welt ist ideal mobil. Es wandert von Hotspot zu Gedanke. Es ist alles. Aber wie?

Reisen Sie weiter mit!

Ihr vermutlich bestes Hotel-Team der Welt


  • Begriffspaar Mobil/Immobil in der Architekturwelt

    Ein Interview mit Architekt Markus Penell Büro Ortner & Ortner für Baukunst

    Wie baut man eigentlich ein Hotel? Worauf kommt es an? Wir wollen das vermutlich beste Hotel der Welt bauen und haben Markus Penell, den geschäftsführenden Gesellschafter von Ortner & Ortner dazu ein paar Fragen gestellt. Das Büro Ortner & Ortner Büro für Baukunst ist Partner in Architekturfragen für „Das vermutlich beste Hotel der Welt“.

    Wie werden die beiden Begriffe in der Welt der Architektur verhandelt?

    Markus Penell:
    Das Gegenteil von immobil ist auch Möbel. Die Verwendung ist prinzipiell konservativ. Immobilien sind immobil. Menschen und Möbel sind mobil.
    Es gibt im Hotelbau sogenannte FE/FF Listen. FE sind feste Einbauten, FF sind bewegliche Ausstattung.

    Wie muss eine Immobilie beschaffen sein, um gleichzeitig eine Mobilitätswende zu denken?

    Markus Penell:
    Ein Hotel in der Mobilitätswende muss öffentlich gut erreichbar sein. Am besten in der Nähe von Bahnhöfen bzw. Haltestellen. Es muss Stellplätze für Rikschas anbieten und für die Logistik an Last-Mile-Konzepte angebunden werden. Am besten ein Mobility-Hub mit Vollausstattung in einer Tactical-Urbanism Zone.

    Ein gutes Hotel bietet Angebote und Konvergenzen, zum Beispiel Arbeitsräume, um Bewegungen zu vermeiden. Im Idealfall spielt dieses Szenario in einer 5 bis 15 Minuten-Stadt.

    Und nun vielleicht ein paar Gedanken zur Mobilität und dem eigenen Erschließen der Welt?

    Markus Penell:
    Laufend erschließt man sich Städte und Gärten und in beiden Fällen kommen der Garten und die Stadt in Bewegung. In einem Fall mit der Ausstattung Natur, im anderen Fall mit dem urbanen Setting, also Häusern. Zusammenhänge erschließen sich. Wer denkt da nicht an die Passage aus „Der Himmel über Berlin“ und die Auslassung zum Anhalter-Bahnhof, wo nicht die Züge anhalten, sondern der Bahnhof?

    Und in aller Kürze etwas zu den verschiedenen Hotelgattungen?

    Markus Penell:
    Hotels sind wirklich Immobilien. Hotelketten arbeiten mit dem Modell eines globalen „Coming Home“. Heimatklone.

    Individuelle oder moderne Hotels arbeiten mit Vernetzung im Umfeld, Ressorthotels mit der Landschaft, Stadthotels wiederum mit dem Kontext oder Geschichte.

    Aus: Kapitel #3 – Ich will mein MOBILE!


Die vermutlich besten Tipps zum Aus>>>checken
#3

Welche Reisebegleitung darf bei Ihnen nicht fehlen?

Weitere Kapitel

Kapitel #2 – Wie kann man nachhaltig reisen?

Liebe Mitreisende,

mit unserem zweiten Newsletter fragen wir:Wie kann man nachhaltig reisen? Und was hat das mit Fantasie zu tun?

Wir wollen also reisen! Dieses Reisen aus Lust. Ins Unbekannte! Fremde! Sonnige! Luxus!
Ein Leben ohne Reisen scheint uns nicht vorstellbar. Oder?
Aber die Ökologie! Zwischen 8-11 % der jährlichen Treibhausemissionen gehen aufs Tourismuskonto. Tendenz steigend.
Die Anreise macht definitiv den Löwenanteil der Klimaemissionen aus. Ok. Also reist man vor Ort. Geht Wandern. An die Ostsee. An die Nordsee. Und dann ertappt man sich: Fernweh! Man will andere Kontinente erleben. Shanghai, Tokio, New York und São Paolo. Einfach weiter weg.

Achten Sie bei der Anreise auf Nachhaltigkeit?

Kann man zumindest „angemessen“ fliegen? Schlafen? Essen?
Auch vor Ort, das Bauen und Betreiben von Hotels kostet Material und Energie – von der Umweltzerstörung ganz zu schweigen. Ökologische Hotels zu entwickeln, ist kleinteilig: Die Beschäftigten am besten aus dem Umland, das Material nachhaltig und eben kein Pool. Regionale Küche und Energieeffizienz. Neue Portale entwickeln Kriterien: Es gibt Gütesiegel und einige neue Portale entwickeln eigene Kriterien, um die heterogenen Angebote auffindbar zu machen.
Also Vorschlag: Sich heute eine kurze persönliche häusliche Fremde vorstellen. Augen halb schließen (aber noch weiterlesen). Von draußen fremde Sprachen. Irgendwie exotischer Blumenduft in der Luft. Das Buffet war herrlich. Gleich in den Pool oder die Stadt erkunden? Oder sich einfach hinlegen….wegsinken….träumen.

Ist das beste Hotel das, was nie gebaut wurde?

„Das vermutlich beste Hotel der Welt“ besteht aus Räumen, in denen Fantasien nur so sprießen und wachsen. Diese Räume sind fruchtbar und buchbar, sind erfahrbar.
Im vermutlich besten Hotel der Welt werden wir die Nachhaltigkeit der jeweiligen eigenen Fantasien feiern, nachhaltig die verrücktesten Bauwerke der Welt imaginieren, vielleicht gedanklich heiße Bäder nehmen oder in Ultraleichtflugzeugen anreisen.
Das vermutlich beste Hotel der Welt arbeitet papierlos, Sie können bei Ihrer Reise zu uns auf Papierdokumente verzichten. Lassen Sie sich Ihre Tickets per E-Mail zuschicken.
Das vermutlich beste Hotel der Welt vermeidet jegliche Art von Plastik.
In unserem Hotel brennen keine Lampen zu lang und werden keine Handtücher zu oft gewaschen.
Das vermutlich beste Hotel der Welt ist so ausgestattet, dass Sie mit kleinem Gepäck anreisen können.
In unserem Hotel kann man das Wasser nicht zu lange laufen lassen und die Heizung nicht zu sehr aufdrehen.
Das vermutlich beste Hotel der Welt arbeitet mit lokalen Partner*innen und verwendet ausschließlich Materialien und Lebensmittel aus der Region.

Können wir uns ein Hotel, eine Reise vorstellen, in der alles möglich ist?  Vor Ort und doch Fernsehnsucht?

Wir, die Betreiber*innen des Hotels arbeiten an einem nachhaltigen Hotelkonzept und beschäftigen uns mit den Möglichkeiten des nachhaltigen Reisens.

Nachhaltiges Reisen bedeutet nicht, Reisen ohne Spaß. Im Gegenteil.

Bleiben Sie dran!

Ihr vermutlich bestes Hotel-Team der Welt

Die vermutlich besten Tipps zum Aus>>>checken
#2

Welche Reisebegleitung darf bei Ihnen nicht fehlen?

Weitere Kapitel

Kapitel #1 – Warum Reisen wir?

Liebe zukünftige Mitreisende,
mit unserem ersten Newsletter wollen wir eine erste zentrale Frage stellen:

Warum reisen wir?
Und geben auch gleich die Antwort:
Weil wir Held*innen sind!

Wir wollen mit Ihnen eine Reise machen. Bitte was? REISEN? Ja! Oder nein?
Sind Sie eine Reisende, ein Reisender? Jemand, der vorm Frühtau schon das kleine oder große Gepäck über die innere Schulter geschmissen, den Wind um die Nase, ob im Bahnstreik oder Autostau, ob zu Fuss, im Schiff oder über den Wolken weiter immer weiter um den Globus oder in der großen Ferne durch die eigenen Region streift? Möglichst im fremden Bett aufwacht, Sterne zählt, Geschmäcker testet, Erinnerungen vom Draussen sammelt und ab und an eine Postkarte schreibt? Oder sind Sie lieber so ein „Ich lasse mal reisen“ und höchstens so ne organisierter Stadttour?

Was hat es mit dem Reisen auf sich? Worin liegt das Glück des Aufbruchs? Warum treibt es uns in die Ferne?

Was genau ist Fernweh und gab es das Gefühl vor der Erfindung des Begriffs im 18. Jahrhundert?
Neben der Suche nach neuen Eindrücken und Abenteuern, suchen wir in den Reisen vielleicht den Sinn. Oder nennen wir es dann Pilgerreise? Wir wollen Abstand und Distanz zum Alltag gewinnen, aber auch die eigene Perspektive auf die Welt neu bestimmen, Selbsterkenntnis gewinnen. Wir wollen uns erholen, wenn wir kurz reisen, unsere Identität neu definieren, wenn wir für lange Zeit reisen. Wie lange muss ich unterwegs sein, damit das Wort reisen gilt?

Wir sammeln auf Reisen Neues ein: Licht, Farben, kulinarische Erfahrungen, Menschen, Gerüche, Rituale. Auf Reisen erleben wir eine Aktivitätssteigerung, vermehrter Eigeninitiative und höherer Kontaktbereitschaft und nebenbei heilen wir dadurch im Alltag gewonnene Leiden. Oder wir drehen durch die Reizüberflutung vollkommen durch: Das Jerusalem-Syndrom, bei dem Besucher der Heiligen Stadt sich angesichts der religiösen Bedeutung des Ortes auf einmal für biblische Figuren halten und anfangen, zu Predigen oder Visionen zu verkünden.

Und was hat das mit Heldinnen zu tun?

Erzählungen gehören zur Grundausstattung der Menschheitsgeschichte, sie sind international, transhistorisch, transkulturell. Erzählte Geschichten sind eine anthropologische Universalie. In allen großen Erzählungen folgen wir den Helden und Heldinnen auf einer Reise. Und jeder Mensch beschreibt mit seinem Lebensweg eine Reise. Das vermutlich beste Hotel wird das Reisen und das Erzählen zusammenbringen.

In der Gegenwart stellt sich die Frage mit dem Reisen noch einmal neu. Dürfen wir noch reisen und wenn ja, wie? Zerstören wir das, was wir entdecken wollen? Die Wiese bebaut mit Chalets, hinter uns der unvermeidliche ökologisch- soziale Kondensstreifen?

Im Film „Interstellar“ macht sich die Menschheit auf, neue lebensfähige Planeten zu entdecken. Die Reise endet in der sechsten Dimension. Eine ökologische Option?

Können wir uns eine Welt ohne Reisen, ohne Begegnung mit dem Nichtbekannten vorstellen? Oder können wir uns das Reisen auch einfach vorstellen – im vermutlich besten Hotel der Welt?

Diese Frage wollen wir in den nächsten Monaten mit Ihnen erforschen. Wie könnte das gehen – so ein Reisen im Kopf?

Bleiben Sie dran!

Ihr vermutlich bestes Hotel Team der Welt

Die vermutlich besten Tipps zum Aus>>>checken
#1

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